Nominationen 2019
Hochbau
Museum für Gestaltung / Kunstgewerbeschule, Zürich
Das Museum für Gestaltung und die Kunstgewerbeschule wurden auf den ursprünglichen Zustand zurückgeführt, wobei gleichzeitig den heutigen Anforderungen bezüglich Schutz gegen Brand, Erdbebensicherheit sowie Nachhaltigkeit Rechnung getragen wird. Dank einer wirklichkeitsnahen Analyse konnten Massnahmen auf ein Minimum reduziert werden, womit dem Denkmal der gehörige Respekt erwiesen wurde.
Neubau Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW)
Im neuen Gebäude der FHNW ziehen sich funktionale Organisation, räumliche Struktur und Tragsystem in einer Einheit durch. Die für einen Hochbau aussergewöhnlich grossen Kräfte und Dimensionen konnten durch die Kombination der technischen Möglichkeiten wie Vorspannung, Vollstahleinlagen, Vorfabrikation, schräger Schubbewehrung und höherfestem Betonstahl elegant bewältigt werden. Schlotterbeck Areal, Zürich
Ein enger Dialog zwischen Architekt und Bauingenieur prägte die Umnutzung und Erweiterung des denkmalgeschützten Schlotterbeck Areals in Zürich zum Wohn- und Geschäftshaus. Besondere Merkmale hinsichtlich des Tragwerks sind das spezielle Tragsystem des Turms, die südliche Aufstockung und die mannigfaltigen Anpassungen und Verstärkungen des bestehenden Hauptbaus, verbunden mit komplexen Bauabläufen.
Erdbebenertüchtigung ROKPA Akong Rinpoche Memorial Center, Kathmandu, Nepal
Die Hilfsorganisation ROKPA INTERNATIONAL in Zürich hat in Nepal ein neues Berufsbildungs-Zentrum realisiert. In Zusammenarbeit mit den lokalen Planern wurde die Erdbebensicherheit der in Kathmandu typischen Rahmentragwerke aus Stahlbeton mit Mauerwerksausfachungen massgebend verbessert. Die gewählte Ausführung verknüpft die ortsübliche Bauweise mit den gegenwärtig anerkannten Regeln der Baukunde auf Mehrwert bringende Weise.
Villa jumelée ex-parrocchiale, Monte Carasso
Das Projekt ist ein innovativer Ansatz für die Reaktion auf die Problemstellung des Bauens auf engstem Raum. Das Projekt ist stark strukturell geprägt und besteht aus einer Konstruktion aus drei verschiedenen Materialien: Stahl, Holz und Stahlbeton. Diese werden so eingesetzt, dass ihre Eigenschaften am besten genutzt werden können. Die daraus resultierende Form ist ein zweigeschossiger T-förmiger Turm mit zwei symmetrisch auskragenden Armen von zehn Metern Länge.
Infrastrukturbau
Taminabrücke, Pfäfers
Die Taminabrücke überbrückt das Taminatal in einer Höhe von 200 m. Der Grundgedanke des Entwurfes bestand in der stützenfreien Überspannung der Schlucht mit einer Bogenkonstruktion und einer ebenfalls stützenfreien Überbrückung der Seitenfelder mit einer biegesteifen Rahmenkonstruktion. Mit kraftvoller Eleganz verschmilzt die Brücke mit der Landschaft und wurde zum Wahrzeichen für die Gegend.
Seetalplatz Emmenbrücke
Das Projekt Gesamtverkehrssystem und Hochwasserschutz Seetalplatz in Emmenbrücke ist ein Paradebeispiel für gelebte interdisziplinäre Zusammenarbeit im Infrastrukturbereich. Mit einem Team von Spezialisten aus den Bereichen Architektur, Verkehr, Raumplanung, Statik und Wasserbau wurde der Platz grundlegend erneuert, um damit den Grundstein für die Entwicklung des Subzentrums Luzern Nord zu legen.
3S-Bahn Klein Matterhorn, Zermatt
Die 3S Bahn auf das 3.900 Meter hohe Kleine Matterhorn ermöglicht einer breiten Masse eine atemberaubende Aussicht auf die Gletscherwelt von Zermatt. Die Projektierung und der Bau der an der Westflanke des Kleinen Matterhorn fundierten Bergstation stellte die Ingenieure vor eine grosse Herausforderung. Die Fassade der aus Holz gefertigte Gebäudehülle wurde mit Photovoltaikelementen erstellt.
Fuss- + Radwegbrücke Punt Staderas, Laax
Die Gemeinde Laax hat ihre wichtigste Verbindungsachse am Dorfeingang zur Überquerung der Kantonsstrasse, eine bisher für den langsamen Verkehr sehr gefährliche und unübersichtliche Stelle, mit einer 126 m langen und 2.50 m breiten, behindertengerechten Fuss- und Radbrücke für den Alltag und die Freizeit sicher und aufgewertet. Das markante Bauwerk bildet das Eingangstor zur Gemeinde Laax.
Energie- und Gebäudetechnik
Energieorganismus Grosspeter Tower, Basel
Das Projekt zeichnet sich vor allem durch seine Fokussierung auf den Einsatz erneuerbarer Energien unter Berücksichtigung höchster gestalterischer Aspekte aus. Die Energieerzeugung und die PV-Anlage wurden auf smarte Weise mit der Nutzung verknüpft, damit als Ergebnis ein Haus gleich einem Organismus entsteht.
Anergienetz Suurstoffi, Rotkreuz
Im Rahmen der „Mission 0 Emission“ des Arealentwicklers Zug Estates AG wurde das 105‘000 m2 grosse Suurstoffi-Areal neu belebt. Mit dem schweizweit einmaligen Energiekonzept gilt das Areal als Pionier-Objekt. Mit Hilfe eines Anergienetzes und des Erdspeichers sowie diverser Regenerations-Formen, wird das Areal ganzjährig CO2-frei beheizt und gekühlt. Ohne externe Energiezufuhr.
Neubau Kernser Edelpilze GmbH, Kerns
Ingenieure: | EBP Schweiz AG, Zürich |
Team: | Simon Hess Roman Good Gianluca Tortora Patrick Schürmann Lidim Selmoni |
Im Kanton Obwalden entstand 2016 ein Neubau für die Produktion von Edelpilzen. Das Energie- und Raumklimakonzept ist für die Substrat- und Edelpilzzucht ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Die Produktion soll CO2-neutral sein. Dafür wurde in seiner Art europaweit das modernste und innovativste Gebäudetechnikkonzept entwickelt. Die Edelpilzproduktion konnte dadurch mehr als verdoppelt werden!
Forschung und Entwicklung
NEST - Gemeinsam an der Zukunft bauen, Dübendorf
Projektverantwortung: | Peter Richner (Empa), Tove Larsen (Eawag) |
Teammitglieder: | Fabio Gramazio Reto Largo Joseph Schwartz Matthias Kohler |
NEST ist das modulare Forschungs- und Innovationsgebäude von Empa und Eawag. Das setzkastenartige Gebäude bietet die Möglichkeit, in temporären Gebäudeeinschüben neue Technologien, Materialien und Systeme unter realen Bedingungen zu testen und weiterzuentwickeln. Im NEST arbeiten über 150 Partner aus Forschung, Wirtschaft und der öffentlichen Hand an innovativen Lösungen im Bau- und Energiebereich..
memory steel - ein neues Material für das Bauwesen
Ingenieure: | Empa, Dübendorf |
Weitere Partei: | re-fer AG, Brunnen |
Team: | Dr. Christoph Czaderski Prof. Dr. Moslem Shahverdi Prof. Dr. Masoud Motavalli Dr. Christian Leinenbach Dr. Ariyan Arabi-Hashemi Dr. Julien Michels Daniel Schmidig Josef Scherer |
Formgedächtnislegierungen können zum nachträglichen Vorspannen (Verstärken) von bestehenden Gebäuden oder Brücken verwendet werden. An der Empa wurde eine kostengünstige, eisenbasierte Formgedächtnislegierung (‚memory-steel‘) mit niedriger Aktivierungstemperatur für den Einsatz als Betonbewehrung entwickelt. Die Firma re-fer vertreibt diese Bewehrungen in Form von Rippenstäben und glatten Streifen..
Suurstoffi S22, Rotkreuz
Burkard Meyer Architekten haben mit ERNE Holzbau für Zug Estates das erste Holzhochhaus der Schweiz errichtet, das S22. Eine enge Zusammenarbeit im Planungsprozess, ein innovatives Bausystem und ein hoher Vorfertigungsgrad stehen für dieses Bürogebäude. Die Verzahnung der Abläufe und Gewerke war möglich, weil Erne als Holzbauingenieur, Systementwickler und Unternehmer nicht nur die Holzkonstruktion, sondern auch den Bau der Betonkerne verantwortete.
Young Professionals
Gletschersandbrücke, Grindelwald
Die durch Hochwasser zerstörten Vorgängerbauwerke im Gletschersand (Grindelwald) wurden durch die schweizweit erste Holz-UHFB-Verbundbaubrücke ersetzt. Die Konstruktion ist 40 m lang und führt als Teil eines Hauptwanderweges in eleganter Bogenform über die Schwarze Lütschine. Im «Baukasten-Prinzip» und unter Verwendung von Ultra-Hochleistungs-Faserbeton konnten zahlreiche Vorteile erzielt werden.
Der Ersatz von fossilen Heizsystemen reduziert den CO2-Ausstoss signifikant. Damit ein umweltfreundliches Heizsystem wie Luft-Wasser Wärmepumpen schnell, möglichst effizient und einfach eingebaut wird, wurde das HEITOOL entwickelt. Der Planungsaufwand reduziert sich um 90% und steigert die Planungssicherheit. Das Programm dimensioniert die Komponenten und erstellt Prinzipschema, Stückliste, Offerte und sämtliche Montagedokumente.
Neubau Schulanlage Neuhegi, Winterthur
Die vorliegende Bewerbung für den Building Award 2019 bezieht sich auf die Wettbewerbskategorie „Young Professionals“. Diese Wahl erfolgte, da der Projektverfasser des massgebenden Projektteils Stahlbau zur Zeit der Planung und Ausführung des Projekts unter 32 Jahre alt war und seit weniger als fünf Jahren Berufstätig ist.
Nachwuchsförderung im Bereich Technik
tüfteln.ch
Ingenieure: | tüfteln.ch, Bern |
Team: | Hannes Scheuber Anina Peter Ursula Weber Markus Gander |
Experimentieren, staunen, erfinden: Nach diesem Motto organisiert tüfteln.ch Freizeitangebote zur Technikförderung von Kindern, gemeinsam mit über 50 Partnern in 18 Kantonen. Die Workshops in Industriebetrieben und Tüftellaboren eröffnen einen niederschwelligen Zugang zu technischer Bildung. Sie wecken die Freude am handwerklichen Arbeiten und bieten Schlüsselerlebnisse für die spätere Berufswahl.
explore-it an den Schulen Schönenwerd
Der Verein «explore-it» hat zum Ziel, Kindern und Jugendlichen „Freude und Lernen“ in Technik, Naturwissenschaften und Innovation zu bereiten. Regelmässig wird das Angebot auch von den Schulen Schönenwerd genützt. Die Arbeiten der Kinder aus Schönenwerd sind hier beispielhaft für die 170’000 Schüler*innen, welche die Materialboxen und das Online-Angebot seit 2006 genutzt haben, dargestellt.
GEOSchool Day
Der GEOSchool Day hat es von der kleinen Nebenveranstaltung zur grossen Sonderschau am GEOSummit, der wichtigsten nationalen Messe der Schweizer Geomatikbranche geschafft. Diese Leistung ist mit und Dank Einzelpersonen, Firmen, Hochschulen und Verbänden erbracht worden. Der GEOSchool Day kann mittlerweile als Modell für die Nachwuchsförderungsaktionen anderer Branchen dienen.